Frauenstein

Seit 1972 ist Frauenstein ein Stadtteil Wiesbadens, der Ort liegt in dem engen Lippbach-Tal im äußersten Westen von Wiesbaden und zählt bereits zum Weinbaugebiet Rheingau. Gern wird Frauenstein von seinen etwa 2400 Einwohnern neben Walluf als “Tor zum Rheingau” bezeichnet.

frauenstein-kircheIn dem engen Tal ließ Heinrich Bodo von Idstein um 1184 eine Burg auf einem Berg errichten, genannt wurde die Burg Vrouwensteyn. Dieser Name wurde im Laufe der letzten Jahrhunderte in Frauenstein umgewandelt. Urkundlich erwähnt wurde die Burg Vrouwensteyn, die auf einem steilen Felskegel steht erstmals im Jahr 1221. Umgeben war die Burg von einem Halsgraben, der sie vor Übergriffen schützte. Zur Bergseite war die Burg durch eine dichte, gestaffelte Dornenhecke gesichert, die Hecke wurde von den Anwohnern gepflegt und in Ordnung gehalten. In den letzten Jahrhunderten hatte die Burg zahlreiche Besitzer, im Jahr 1996 übernahm der Burgverein Frauenstein e.V. die mittlerweile stark verfallende Burg mit dem dazugehörigen Gelände. Mithilfe wissenschaftlicher Beratung und Analyse wurde der Burgturm bis zum Jahr 2006 wieder vollständig renoviert und aufgebaut, die Burg selbst ist nur noch als Ruine erhalten.

Sehenswert ist außerdem die katholische “Kirche St. Georg und Katharina”, sie steht auf einem kleinen Platz gegenüber der Burgruine. Ein Teil der Kirche stammt aus dem Jahr 1509, der Neubau wurde um 1953 errichtet. Aus der Entstehungszeit der Kirche stammt ein gotisches Kruzifix, der Hochaltar aus dem Jahr 1713, die Barockkanzel sowie die Statuen stammen aus dem Kloster Tiefenthal. Seit 1978 befindet sich auf dem Brunnen eine Skulptur des Heiligen St. Georgs. Die zum Teil geborstene Linde, die neben der Kirche steht, ist etwa eintausend Jahre alt. FrauensteinZudem befinden sich in Frauenstein gut erhaltene Fachwerkhäuser aus dem 16. Jahrhundert beispielsweise der Schönborn’sche Hof oder der Falker’sche Hof. Gern werden die zahlreichen Weingüter, die teilweise über einen Ausschank verfügen von den Gästen Frauensteins besucht.

Zu den prominenten Besuchern Frauensteins wird Johann Wolfgang von Goethe gezählt, er wohnte im Nürnberger Hof, es ist heute ein beliebtes Weingut auf einem Hügel hinter der Burgruine. An den Besuch erinnert der Goethestein, der sich oben an den Rebhängen befindet. Im Frühling zur Kirschblütenzeit ist Frauenstein das Ziel vieler Wanderer, von den Kirschbaum-Wiesen führen Wanderwege unter anderem zum “Grauen Stein”, es ist ein beliebter Übungsfels zum Klettern. Bekannt ist der Wanderweg Rheinsteig, der vom Ortszentrum Frauensteins am Goethestein vorbei in die Umgebung des Ortes führt. Zu den Besonderheiten von Frauenstein und seiner Umgebung gehört die Äskulapnatter. Über diese ungiftige Natter, die in diesem Gebiet heimisch ist, informieren die Tafeln des Vereins Naturschutzhaus am Wanderweg Schlangenpfad.