Kiedrich

Die Gemeinde Kiedrich liegt zwei Kilometer nördlich von Eltville am Hang des Taunus, die Entfernung zum Rheinufer beträgt drei Kilometer. Zudem erstreckt sich das Gemeindegebiet im Norden über den Taunus-Hauptkamm bis zur Grenze des Ortes Hausen vor der Höhe. Dort befindet sich die höchste Erhebung von Kiedrich, und zwar die Dreibornköpfe mit einer Höhe von 548 Metern. Umgeben ist der Ortskern überwiegend von Weinbergen, die sich an kiedrich6Südhängen sowie den Südwesthängen befinden. Bekannt ist Kiedrich für seine hochwertigen Weine unter anderem sind die Weinlagen Gräfenberg, Klosterberg oder Sandgrub Spitzenlagen des Rheingaus.

Kiedrich wurde bereits sehr früh besiedelt, wie der Ringwall Dreibornkopf beweist. Erwähnt wurde der Ort erstmals um 900 nach Christus in einer Urkunde des Erzbistums Mainz. Seit etwa 1130 wird Wein in Kiedrich angebaut, um 1160 wurde mit dem Bau der Burg Scharfenstein begonnen. Heute können die Ruinen der ehemaligen Spornburg besichtigt werden, gut erhalten ist der etwa dreißig Meter hohe Bergfried. Etwa einhundert Jahre später wurde die Burg Neuhaus errichtet, diese Burg wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1274 erwähnt. Von der Burg Neuhaus ist nur noch der Burgstall zu sehen, die Burg befand sich auf dem Sporn des Himmelsberges. Um 1806 kam Kiedrich zum Herzogtum Nassau und unterstand dem Amt Eltville. Nachdem die Preußen das Herzogtum Nassau annektierten, zählte der Rheingau-Kreis zum Regierungsbezirk Wiesbaden. Nach der hessischen Gebietsreform im Jahr 1972 behielt Kiedrich seine Eigenständigkeit.

vielen Dank für das Bild an Katja Wiffler
vielen Dank für das Bild an Katja Wiffler

Zu den Sehenswürdigkeiten in Kiedrich gehören außer der Burg Scharfenstein die gotische Kirche St. Valentinus sowie die im Jahr 1444 erbaute gotische Michaelskapelle, die als Doppelkapelle von Nikolaus Eseler dem Älteren erbaut wurde. Das Rathaus wurde im Stil der Renaissance im Jahr 1585 fertiggestellt. Kiedrich ist für sein großes Wasservorkommen bekannt, somit gibt es den ältesten Marktbrunnen der Region dort. Erbaut wurde der Brunnen im Jahr 1541, er befindet sich an der Kirchhofsmauer und ist an dem Kiedricher Wappen sowie dem Wappen des Mainzer Erzbistums erkennbar. KiedrichZu Beginn des 19. Jahrhunderts ließ John Sutton sein Wohnhaus in Kiedrich errichten, er ist als großer Wohltäter des Ortes bekannt. Heute befindet sich das Weingut Weil in dem Gebäude. Weitere bekannte Gebäude sind der Bassenheimer Hof, der Eberbacher Hof, der Köther Hof sowie der Fürstenberger Hof aus dem 15. Jahrhundert. Nach den Plänen von Anselm Franz von Ritter zu Groenesteyn, dem kurfürstlichen Baudirektor wurde das Schloss Groenesteyn errichtet. Seit Beginn des 18. Jahrhunderts gibt es den Metternich’schen Hof, er befand sich im Besitz des Grafen Scharfenstein sowie seiner Ehefrau Maria von Metternich. Der Pfarrer Johannes Zaun erwarb das Gebäude um 1877 und gründete das St. Valentinus-Hospital.