Abtei St. Hildegard

Umgeben von Weinbergen erhebt sich über dem Rüdesheimer Stadtteil Eibingen das markante Bauwerk der Benediktinerinnen-Abtei St. Hildegard. Der aus heimischem Sandstein im neoromanischen Stil erbaute Gebäudekomplex entstand zwischen 1900 und 1904 und gehört zu den Nachfolgebauten der von Hildegard von Bingen gegründeten Klöstern.
Kloster-Abtei-St.-Hildegard

Die Schwesterngemeinschaft der Abtei bestreitet ihren Lebensunterhalt vor allem durch die Bewirtschaftung des Klosterweinguts, aus Einnahmen, die der Klosterladen und drei Kunstwerkstätten abwerfen sowie aus der Aufnahme und Betreuung von Gästen sowie von Pilgern, die den Schrein der Heiligen Hildegard in der Eibinger Pfarrkirche besuchen.

Das Kloster, das von Einzelpersonen leider nicht zu besichtigen ist, besitzt vier 100 Meter lange, lichtdurchflutete Kreuzgänge, Nonnenchor und Refektorium und den nach modernen Gesichtspunkten gestalteten Kapitelsaal. Als wertvollster Raum des Klosters gilt neben der schlicht aber eindrucksvoll gestalteten Abteikirche die prachtvoll, im Stil der Beuroner Kunstschule ausgemalte Bibliothek. Neben den Klosterzellen und einem abgetrennten Gästebereich vervollständigen die Kunstwerkstätten, die aus einer Restaurierungs- und einer Keramikwerkstatt sowie einer Goldschmiede bestehen und der Bücher, Musik und köstliche Weine anbietende Klosterladen den Innenbereich der Abtei St. Hildegard.

Abtei-St.-HildegardRund um die Abtei, deren zwei mit spitzen Hauben versehene quadratische Türme der Klosterkirche weit in die Landschaft hinein von ihrer Existenz künden, befindet sich ein großer, privat bewirtschafteter Klostergarten sowie der Klosterfriedhof.
Außerhalb der Klostermauern betreuen die Klosterschwestern auf den umliegenden Weinbergen eine knapp sieben Hektar große Rebfläche, auf der jedes Jahr Riesling- und Spätburgundertrauben auf ihre Lese warten, die regelmäßig von zahlreichen freiwilligen Helfern unterstützt wird.

Das Klosterweingut verfügt in seinen Kellern über eine Lagerkapazität von rund 70.000 Litern, in denen Riesling-Weine in den Qualitäten trocken bis lieblich und zu etwa 17 Prozent Spätburgunder-Weine lagern.
Die qualitativ hochwertigsten Weine eines Jahrgangs werden jeweils als Klosteredition mit besonderen Etiketten versehen, die Ausschnitte aus einer der Miniaturen aus dem Werk Hildegard von Bingens zeigen und die lateinischen Namen „Domus Domini“, „Mons Sanctus“ und „Hildegardis Scivias“ tragen.

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