Schloss Vollrads

Etwas außerhalb des Ortes Winkel, in einer Höhe von 160 Metern liegt das Schloss Vollrads romanisch in die Weinberge eingebettet.  Neben der Möglichkeit des täglichen Weineinkaufs in der Vinothek, bieten die Privaträume des Herrenhauses den außergewöhnlichen Rahmen für ihre Veranstaltungen. Weinproben und Führungen für Gruppen nach Voranmeldung. Rund um Schloss Vollrads lädt ein 1,5 km langer Naturlehrpfad zu Spaziergängen und zur Erkundung des Vollradser Wäldchens ein.

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DIE GESCHICHTE

Woher der Name Vollrads stammt, ist ungewiss, aber vermutlich handelt es sich um 1218 wird ein »Vollradus in Winkela«, 1268 ein »Conradus dictus Vollradus armiger« erwähnt. Kernstück des Schlosses ist ein wuchtiger Turm, der mitten in einem quadratischen Weiher steht und nur über eine Brücke zu erreichen ist. Er wurde im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts von einer Familie erbaut und bewohnt, die bis in unsere Tage hinein die Geschicke von Schloss und Weinbau um Vollrads lenken sollte: das Geschlecht der Reichsfreiherren von Greiffenclau. 1684 ließ Georg Philipp von Greiffenclau neben dem trutzigen Wohnturm, den Goethe bei seinem Besuch 1814 als »wunderlich« empfand, das eigentliche Herrenhaus erbauen. Sein Sohn Johann Erwein baute an das Herrenhaus die Wirtschaftsgebäude an, gab dem Wasserturm das barocke Dach und dem 1650 erbauten Kavaliershaus seine heutige Gestalt. Auch die schönen Begrenzungsmauern des Schlossgartens stammen von ihm.

Überhaupt ist die Anlage von SCHLOSS VOLLRADS, wie sie sich heute zeigt, weitgehend Johann Erwein zu verdanken, an dessen rege Bautätigkeit mehrere Wappen an Wirtschaftsgebäuden, Kavaliershaus und Gartentor erinnern. Den letzten Umbau des Schlosses nahm Gräfin Clara Matuschka-Greiffenclau, geb. Freiin von Oppenheim, 1907/1908 vor. Sie ließ den Südtrakt des Herrenhauses um ein Stockwerk erhöhen, an der rheinzugewandten Seite zwei Türme anbauen und die Terrassen erweitern.

Der Stammbaum der Familie Greiffenclau lässt sich bis 1097 zurückverfolgen. Ursprünglich bewohnte sie das »Graue Haus« in Winkel, das als das älteste Wohn-Steinhaus Deutschlands gilt. Nach der Überlieferung soll 856 der Mainzer Bischof Rhabanus Maurus in seinen Mauern gestorben sein. Etwa ab 1330 bewohnte die Familie den Wasserturm im heutigen Schloss.
Das Geschlecht derer von Greiffenclau hat viele bedeutende Persönlichkeiten hervor-gebracht, darunter Erzbischöfe und Kurfürsten von Mainz und Trier und Fürstbischöfe von Würzburg. Mit Erwein Graf Matuschka-Greiffenclau († 1997) ging die fast 800-jährige Familientradition des Weinbaus in Vollrads zu Ende; heute führt die Nassauische Sparkasse SCHLOSS VOLLRADS und die dazugehörigen Weinberge als historische Einheit fort.

DER WEINBAU IN VOLLRADS – EINST UND JETZT

Schloss-vollrads-winkelDie Geschichte des Weinbaus in SCHLOSS VOLLRADS reicht bis ins frühe Mittelalter zurück. Einer Urkunde aus dem Mainzer Stadtarchiv zufolge wurden bereits am 18. November 1211 Weine an das St. Viktorstift verkauft.

Als wertvolle Handelsware wurden die Vollradser Weine bereits im Mittelalter in die Städte am Niederrhein und nach Norddeutschland exportiert. Sie wuchsen auf denselben Südlagen halbkreisförmig um das Schloss herum, die noch heute vom Gut bewirtschaftet werden. Heute verbindet sich diese lange Tradition mit modernsten weinbautechnischen Einrichtungen und sorgsamer Pflege der Vollradser Weine.

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