Leinpfad

Der Leinpfad ist ein Wanderweg für Fußgänger und Radfahrer, der über eine Strecke von zwölf Kilometern am rechten Rheinufer entlang von Walluf nach Rüdesheim führt. Die Wegstrecke wurde zwischen 2009 und 2011 ausgebaut. Heute ist der Leinpfad weitgehend asphaltiert. Nur an zwei Stellen, wo er Naturschutzgebiete durchquert, wurde der Weg nicht asphaltiert, sondern gepflastert. Unterwegs kann der Wanderer immer wieder wunderschöne Ausblicke auf den Rhein genießen und auf die andere Rheinseite – hinüber nach Rheinland-Pfalz! Oberhalb des Weges erstrecken sich Weinberge, die besonders im Herbst, wenn das Laub sich bunt färbt, außerordentlich romantisch wirken.

Der Leinpfad bei Walluf
Der Leinpfad bei Walluf

Sportliche Radfahrer und Wanderer können die Leinpfad-Strecke gut an einem Tag schaffen. Aber das ist gar nicht unbedingt empfehlenswert! Viel schöner wäre es, die Wanderung in mehreren Etappen zurückzulegen und unterwegs immer einmal wieder Halt zu machen. Das lohnt sich, denn Natur- und Kulturfreunde finden hier am Rhein immer wieder interessante Attraktionen – Bauwerke, Parks und vieles mehr!

Wir beginnen die Tour in Walluf – dort, sicher einer der schönsten Stellen des Leinpfads kann man im Schatten der Bäume am Ufer bis nach Eltville traumhaft laufen. Durch Eltville an der Promenade entlang ereicht mandas Schwimmbad von Eltville. An heißen Sommertagen wäre natürlich die Versuchung groß, das Schwimmbad zu besuchen und sich zunächst mal abzukühlen! Warum nicht? Das gepflegte Schwimmbad verfügt über ein 50-Meter-Schwimmerbecken, eine große Rutschbahn, einen Sprungturm und schöne Liegewiesen unmittelbar am Flussufer. Wer für die Burgenromantik des Rheingaus schwärmt, schaut vielleicht bei der Kurfürstlichen Burg Eltville (erbaut im 14. Jahrhundert) vorbei und unternimmt einen Spaziergang durch den Park der Burg mit dem Rosengarten. Auf dem Leinpfad geht es nun zunächst nach Erbach, einem Stadtteil von Eltville. Dort steht in einem vornehmen Park das Schloss Reinhartshausen, in dem heute ein Hotel untergebracht ist. Das um 1800 im klassizistischen Stil erbaute Schloss bildet ein schönes Fotomotiv! Auch die gotische Kirche St. Markus in Eltville ist einen Besuch wert. Westlich von Erbach wird dann das Naturschutzgebiet „Erbacher Wäldchen“ durchquert. Hier ist der Leinpfad gepflastert!

Leinpfad zwischen Eltville und Erbach
Leinpfad zwischen Eltville und Erbach

Kaum hat der Wanderer das „Erbacher Wäldchen“ verlassen, so kommt er schon in Hattenheim an. Der Ort wurde 1972 nach Eltville eingemeindet. Weingüter und Wirtshäuser bieten hier Einkehrmöglichkeiten. Die Burg Hattenheim aus der Zeit um 1100, eigentlich nur ein Wohnturm (aber sehr fotogen!), überragt das romantische Dorf. Der Leinpfad führt nun weiter in Richtung Oestrich-Winkel. Es geht an Schloss Reichartshausen vorbei, dem Sitz einer privaten Universität. Oestrich-Winkel selbst ist eine der wichtigsten Rheingauer Weinbaugemeinden – und es besitzt eine wirklich originelle Sehenswürdigkeit: den „Oestricher Kran“, einen echten historischen Verladekran für Wein und andere Güter. Der Kran war zwischen 1745 und 1926 in Betrieb. Bei dem Kran stehen Bänke am Rheinufer – ein idealer Platz zum Rasten, bevor auf gepflastertem Weg das zweite Naturschutzgebiet durchquert wird, das den Namen „Rheinwiesen Oestrich-Winkel“ trägt. Die Auenlandschaft des kleinen, wertvollen Naturschutzgebietes ist von Schilf, Wasserpflanzen, alten Bäumen und seltenen Blumen geprägt. Hier wachsen u.a. Blutweiderich, Storchschnabel und Nachtkerze!

Die nächste Station der Tour ist Geisenheim. Die Stadt besitzt ein wunderschönes Wahrzeichen, den „Rheingauer Dom“ (eigentlich „Pfarrkirche Heilig Kreuz“). Das Schiff des Gotteshauses stammt aus dem 16. Jahrhundert, die zwei mächtigen Türme wurden im neugotischen Stil ergänzt. In Geisenheim ergibt sich eine Gelegenheit zu einer Wanderung durch die Weinberge abseits des Leinpfades. Der „Rebenlehrpfad Geisenheim“ führt über sechs Kilometer durch eine liebliche Landschaft aus Kleingärten, Weinbergen und Bächen. Und dann ist es nicht mehr weit nach Rüdesheim, wo die Tour endet. Vielleicht bleibt Zeit für einen Bummel durch die Drosselgasse oder eine Seilbahnfahrt hinauf zum Niederwald-Denkmal?

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