Eltville

Eltville, die älteste und zugleich größte Stadt im Rheingau nimmt auf einer etwa 90 Meter über dem Rhein gelegenen Terrasse zwischen Rüdesheim und Wiesbaden einen standesgemäßen und herausragenden Platz ein. Reste der einstigen Stadtbefestigung, ein aus historischen Bauwerken bestehender mittelalterlich anmutender Stadtkern, eine Kurfürstliche Burg sowie zahlreiche Fachwerkhäuser, die auch in den vier Ortsteilen von Eltville zu finden sind, bilden ein von Weinbergen und dem Rhein umgebenes wunderschönes Architekturkunstwerk.

Seit nahezu sieben Jahrhunderten mit dem Stadtrecht versehen, besaß Eltville bis ins 19. Jahrhundert hinein den Status als Hauptstadt des Rheingaus. Zwischenzeitlich führten bei mehreren Kriegen und Besetzungen entstandene Schäden sowie eine Pestepidemie zu einem wirtschaftlichen Niedergang der Stadt, der jedoch überwunden werden konnte und zu einer neuen Blütezeit im 19. Jahrhundert führte.
Heute künden bereits die Bezeichnungen als Wein-, Sekt- und Rosenstadt sowie die als Gutenbergstadt von den wirtschaftlichen und traditionellen Schwerpunkten, mit denen der Besucher Eltvilles an vielen Orten und bei manch fröhlichem Fest konfrontiert wird.

Neben den hölzernen Denkmälern der malerischen Fachwerkhäuser, die zwischen 1550 und 1850 entstanden sind, steht die als Wahrzeichen der Stadt geltende Kurfürstliche Burg an der Spitze der zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Im Dreißigjährigen Krieg bis auf den Burgturm völlig zerstört, wurde später der Ostflügel wieder aufgebaut. Der von Mauerresten und Gebäuden umgeben Burghof dient heute als beliebter Veranstaltungsort, im Burggraben laden prachtvoll blühende Rosenbeete zum Spazieren ein, die historischen Räume im Ostflügel können zur Durchführung unterschiedlicher Events genutzt werden und im Turm erinnert eine Gutenberg-Gedenkstätte an den im 15. Jahrhundert in Eltville lebenden Erfinder des Buchdrucks.
Unmittelbar an der Burg entlang verläuft die wunderschöne Rheinpromenade, die zur Altstadt führt.

In ihr gehören zwischen den prunkvollen historischen Adelshöfen und Villen der Marktplatz mit dem Stadtbrunnen und die angrenzende, als „Schatzkästlein der Gotik“ bezeichnete und bereits im 14. Jahrhundert erbaute katholische Pfarrkirche mit ihrem 100 Meter hohen barocken Turm zu den innerstädtischen Highlights.
Kleinere Geschäfte, mehrere Restaurants und Weinstuben laden in ihr zum Bummeln und Verweilen ein. In der Burg Crass erwartet in dem am Rheinufer gelegenen ältesten Bauwerk der Stadt ein Wein-Bistro seine Gäste.

Eines der wertvollsten Bauwerke mittelalterlicher Baukunst befindet sich mit dem als Kulturdenkmal ausgewiesenen Kloster Eberbach im gleichnamigen Ortsteil. Dieses ehemalige Zisterzienserkloster war bereits im Mittelalter das Zentrum des Rheingauer Weinbaus und lädt heute seine Besucher zu Klosterführungen sowie Weinführungen und -proben ein. Letztere bieten auch viele der die Stadt umgebenden Weingüter und Gutshöfe an.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen bei einer Betrachtung des kulturellen Lebens in Eltville die zahlreichen jährlichen Feste. Zu ihnen gehören das Frühlingsfest, das Sekt- und Biedermeierfest, ein Weinlesefest und das Erbacher Erdbeerfest.