Geisenheim

Zwischen Oestrich-Winkel und Rüdesheim liegt die Stadt Geisenheim direkt am Rhein, bekannt ist Geisenheim als Schulstadt, Domstadt, Weinstadt sowie als Lindenstadt. GeisenheimDas Stadtgebiet zieht sich in einer Breite von etwa drei Kilometern vom Rhein an den Südhängen des Rheingau-Gebirges hoch bis hin zum Taunus-Hauptkamm. Die Weinbergslagen befinden sich im unteren Teil, der Norden ist teilweise bewaldet. Die höchste Erhebung ist der Hörkopf, er ist 474 Meter hoch. Zudem gehören noch ein Teil des Hinterlandswaldes, das untere Ernstbachtal sowie das linke Ufer der Wisper zu dem dreizehn Kilometer langen Gebiet der Stadt. Der 50. Grad nördlicher Breite zieht sich südlich des Schlosses Johannisberg durch das Stadtgebiet.

Erstmals wurde Geisenheim im Jahr 772 urkundlich erwähnt, seit dem Mittelalter gehörte die Stadt zum Erzbistum Mainz, bis sie seit dem Jahr 1806 dem Amt Eltville im Herzogtum Nassau unterstand. Nach der Annexion des Herzogtums Nassau durch Preußen im Jahr 1866 zählte die Stadt zum Rhein-Gau-Kreis des Regierungsbezirks Wiesbaden. Seit 1864 besitzt Geisenheim Stadtrechte.

Geisenheim5Das Symbol der Stadt, eine große Linde steht direkt vor dem Rathaus, das Alter des Baums wird auf 700 Jahre geschätzt. Durch eine Krankheit in den 1970er Jahre musste die Spitze des Baumes abgetragen werden. Jedes Jahr im Juli findet auf den Straßen zwischen dem Rathaus und dem Dom das “Lindenfest mit der Stunde der Heimat” statt. Zu den weiteren regelmäßigen Veranstaltungen gehört das Rheingau Musik Festival sowie das Sommernachtsfest.

Im Südosten der Altstadt steht das Gebäude Pfefferzoll, es ist ein kleines Haus mit einem Erker. Rheingauer-DomHier wurde von den vorbeifahrenden Schiffen Zoll in Form von Pfeffer entrichtet, das Gewürz war zur damaligen Zeit sehr wertvoll. Sehenswert ist die evangelische Kirche, sie wurde in romanischer Architektur um 1897 erbaut. Die neugotische Doppelturmfassade des Rheingauer Doms, sie wurde im 19. Jahrhundert errichtet, ist weithin sichtbar. Der Chor und das Langhaus wurden bereits Anfang des 16. Jahrhunderts fertiggestellt. Auf die langjährige Maschinenbau-Tradition in Geisenheim weist das bedeutende Industriedenkmal “Alte Werkshalle” hin, in der Produktionsstätte wurden Druckmaschinen angefertigt.

Umgeben ist Geisenheim im Osten und Westen von zahlreichen alten Schlössern. Inmitten eines Weinbergs steht das Schloss Schönborn aus dem Jahr 1550, es ist noch heute im Besitz der Grafen von Schönborn-Wiesentheid und zählt zu den beliebten Fotomotiven. Die Sommerresidenz des letzten Grafen von Ostein war die hufeisenförmige Anlage des Palais Ostein aus dem 18. Jahrhundert, heute gehört das Gebäude der St.-Ursula-Schule. In einem großen Park befindet sich das Schloss Monrepos, erbaut wurde das repräsentative Gebäude im 19. Jahrhundert. Schloss Kosakenberg aus dem 17. Jahrhundert ist heute ein Weingut und der Zwierleinsche Palais wurde in ein Mehrfamilienhaus umgebaut.