Beim Wein ist alles bekanntlich ein wenig kompliziert und gerade für Anfänger verwirrend. Das fängt schon bei den Farben an. Wir kennen Weißwein und Rotwein und auch noch den rosafarbenen Rosé. Betrachtet man aber die Farben der Trauben, aus denen die Weine hergestellt werden, so sucht man vergeblich nach weiß, rot oder gar rosa. Wir sehen dann statt rot und weiß eher grün und lila bis dunkelblau. Der zumindest in dieser Hinsicht unkomplizierte Franzose hält es daher beim Blanc de Noirs ganz einfach – der Weiße aus den Schwarzen. Es handelt sich dabei nicht um einen neuerlichen Trend, sondern Blanc de Noirs sind seit Jahrhunderten bewährt und eigentlich ist das ganze nicht so verwunderlich, wie es sich zunächst anhört. Was also ist ein Blanc de Noirs?
Ein Begriff hinter dem sich vieles verbirgt
Wer in seinem Leben schon viele Weine oder auch Schaumweine bzw. Champagner ausprobiert hat, der dürfte auch schon wohlbekannt mit den Blancs de Noirs sein – ohne es vielleicht zu wissen. Allgemein werden alle Weißweine, die aus roten Trauben gewonnen werden als Blanc de Noirs bezeichnet. Dabei haben diese natürlich auch ihre eigenen Namen, weshalb jene Bezeichnung hierzulande weniger geläufig ist. Dabei sind solche Weine sehr beliebt und verbreitet. Viele Champagner sind Beispiele für Blancs de Noirs, da sich die Bezeichnung auch nicht auf „stille“ Weine begrenzt.
Ein Großteil der Champagner wird nämlich aus den eigentlich roten Rebsorten Pinot Noir und Pinot Meunier oder einer Mischung der beiden Sorten hergestellt. Sie zeichnen sich durch die Kräftigkeit des Pinot Noir oder der Fruchtigkeit des Pinot Meunier aus. Eine ausgewogene Mischung verbindet die beiden Elemente erfolgreich. Unter den reinen Champagnern wird man einen 100%igen Pinot Noir häufiger anfinden als einen 100%igen Pinot Meunier. Sie können auch gut sein, aber die Mischung der beiden Rebsorten bringt die gelungensten Champagner hervor. Und das obwohl der Pinot Meunier lange Zeit vorherrschend in der Champagne war.
Nicht nur Champagner
Der Begriff bezeichnet jedoch nicht ausschließlich Champagner. Auch bei anderen Weinen spricht man von Blanc de Noirs. Sie sind jedoch weitaus weniger berühmt als Champagner. Da gibt es z. B. noch die Schaumweine (im Französischen Mousseux) wie den Crémant de Bourgogne oder den Crémant d’Alsace. Auch ein paar stille Weine können als Blanc de Noirs gelten. Im Deutschen ist die Bezeichnung Weißherbst eher geläufig, wobei dieser Begriff auch Roséweine einschließen kann, was in Frankreich nicht der Fall ist. Mittlerweile mogelt sich der Begriff Blanc de Noirs auch bei deutschen Winzern ein. Eine genaue Regelung, was sich als Blanc de Noirs in Deutschland bezeichnen darf, gibt es jedoch nicht. Würde man jedoch den französischen Maßstab in Deutschland anwenden, dann könnte auch ein Spätburgunder Weißherbst als Blanc de Noirs gelten.
Wie ein Blanc de Noirs hergestellt wird
Eigentlich gibt es bei der Herstellung eines Blanc de Noirs keine großen Geheimnisse so zum Beispiel laut Weingut Bassermann Jordan, die jahrelange Erfahrungen mit der Herstellung haben. Man muss lediglich dafür sorgen, die Schalen der Trauben von ihrem Saft zu trennen. Der ist nämlich bei allen Trauben an sich ähnlich – hell und weißlich. Rotweine erhalten ihre kräftige Farbe vor allem während der Gärung. Allerdings in geringerer Weise auch schon beim Keltern. Ist die Auswahl dabei zu fahrlässig durch angestoßene Trauben beispielsweise oder wird schlicht nicht sauber gekeltert, besteht durchaus die Möglichkeit, dass dennoch zu viele Farbstoffe in den Most gelangen. Im Ergebnis entsteht ein leichter Rosé, der von den Franzosen Taché genannt wird.