Kein Traubensaft mehr und noch kein Wein
Tage des Federweißen in Rüdesheim am Rhein
Volles Programm auf dem historischen Marktplatz
Rüdesheim am Rhein, 9/2014. Die Ernte ist eingebracht und „arbeitet“ hörbar in den Kellern. Die Winzer sind entspannt und die letzten wärmenden Sonnenstrahlen verwöhnen Einheimische und Gäste aus aller Welt. Jetzt ist es wieder soweit: Die Rüdesheimer feiern die „Tage des Federweißen“. Vom 17. bis 19. und vom 24. bis 26. Oktober treffen sich die Liebhaber des immer beliebter werdenden Kultgetränkes auf dem historischen Rüdesheimer Marktplatz. Bei herzhaften Leckereien wie Zwiebelkuchen, Schmalzbroten und verschiedenen Suppen können die Besucher auch ein facettenreiches Programm genießen. Ob bei Live-Musik, dem festlichen Fassanstich mit Rheingauer Urgestein Prof. Dr. Leo Gros, der historischen Traktorenparade oder einfach bei netten Gesprächen mit dem Tischnachbarn, Langeweile ist an den Tagen des Federweißen – dem Herbstevent schlechthin – ein Fremdwort.
Den Federweißen feiern die Rüdesheimer bereits seit über 25 Jahren – aus Dankbarkeit für eine gute Ernte und Spaß am gemeinsamen Genuss. In den letzen Jahren hat sich das zu Beginn überschaubare Fest, dank des unermüdlichen Engagements der beteiligten Winzer, zu einem echten Highlight entwickelt. Mittlerweile haben die Tage des Federweißen einen festen Platz im Veranstaltungskalender der Stadt und viele Fans aus Nah und Fern.
Seine Liebenswürdigkeit und Ursprünglichkeit hat das Fest trotz seines Erfolges nicht eingebüßt. Überall auf dem Markt lässt es sich gut an großen Tischen sitzen, an den gemütlichen Buden wird weißer und roter Federweißer ausgeschänkt. Dazu gibt’s Deftiges aus der Hausmannsküche – so, wie es schon immer war. Auch die „Herbst-Muck“ ist unterwegs mit Rebenkranz und Tonscherbe und beim Anstich der Federweißen-Fässer zeigt sich der Könner. Natürlich gibt sich auch die Rüdesheimer Weinkönigen mit ihren Prinzessinnen und anderen Weinmajestäten aus dem Rheingau die Ehre.
Nach einem Besuch auf dem Marktplatz lohnt es sich, durch die Gassen zu bummeln und nach Straußwirtschaften Ausschau zu halten. Hier heißt es dann traditionsgemäß: Wo’s Sträußje hängt, wird ausgeschänkt. Erwarten darf man auch hier Federweißer, junge und alte Weine, begleitet von deftigen Spezialitäten nach überlieferten Hausrezepten.
Musik gehört immer mit dazu
Musik war und ist auf den Tagen des Federweißen immer mit dabei. Highlights werden die Auftritte von Rick Cheyenne und von Marina & Poets Corner sein. Am Sonntag, den 19. Oktober, ist um 14.30 Uhr Publikums-Liebling Rick Cheyenne zu Gast in Rüdesheim. Sein Programm „Music from Blues to Soul to Rock’n Roll and something between“ verspricht einen bunten Mix aus Songs zum Mitsingen und Mitswingen. Am Samstag, den 25. Oktober gibt’s ab 16.00 Uhr mit Marina und der Band „Poets Corner“ das Beste aus 30 Jahren Pop & Rock. Auch die Fans von Hajo Meuer können sich am Freitag, den 24. Oktober, ab 19.00 Uhr, auf knackige Musik freuen. Wenn die „Mutter aller DJs“ auflegt, kann bis in den späten Abend hinein nach Herzenslust abgetanzt werden kann. Auch zwei waschechte Rüdesheimer Bands sind mit dabei: „Nervus Akkustikus“ und „Too Late“. Am 17. Oktober hat „Nervus Akkustikus“ ab 19.00 Uhr seinen unverwechselbaren Auftritt; am 18. Oktober lassen es „Too Late“, ebenfalls ab 19.00 Uhr, krachen. Und am 26. Oktober gibt’s zum Frühschoppen ab 12.00 Uhr best of „Too Late“.
Mit Verstand genossen ein wahrer Gesundbrunnen
Federweißer enthält neben Alkohol vor allem Hefezellen, Weinsäuren, Mineralstoffe und Vitamine aus der B-Gruppe. Ein wahrer Gesundbrunnen, der trotz seiner Süffigkeit mit Bedacht genossen werden sollte. Das Zwischenprodukt von Most und Neuem Wein hat es auf Grund seines Alkoholgehalts in sich.
Auch gut zu wissen
„Stürmische Gärung“ heißt der Vorgang, der Most zum Federweißen adelt. Die Hefepilze treffen auf den Fruchtzucker und spalten ihn in Alkohol und Kohlensäure. Die Kohlensäure macht den gärenden, brodelnden Most spritzig – und explosiv. Zwei bis drei Tage lässt sich der Federweißer im Kühlschrank aufheben. Doch besser schmeckt er gleich vor Ort. Beim Winzer oder auf dem Rüdesheimer Marktplatz.
Bildquellen: http://www.tage-des-federweissen.de/